Alberto Bustamante ist Musikproduzent, bildender Künstler, Filmemacher und Performer aus Mexiko-Stadt. Seine Projekte durchbrechen immer wieder Grenzen von Tanzmusik und künstlerischer Produktion. In seiner elektronischen Oper Coatlinchan – Mexican Jihad beschäftigt er sich gemeinsam mit nicht binären Künstler:innen, mit prähispanischer Kultur und postkolonialen Studien.
Alberto Bustamante
OP. COATLINCHAN – MEXICAN JIHAD
Für May Town in Zetkin Park begeben sich die Künstler:innen der Oper inhaltlich auf eine Reise, die mit dem Mythos um die steinerne Skulptur des aztekischen Wettergottes Tlaloc spielt, die den Eingang des Nationalmuseums für Anthropologie in Mexiko-Stadt bewacht. Die sieben Meter hohe und 165 Tonnen schwere Skulptur zählt zu den größten Monolithen der Welt. Eines Nachts erwacht dieser Koloss zum Leben und wundert sich, wo er ist und wer er sei. Im Zustand des Rausches einer Peyote-Zeremonie beginnt die Identitätssuche und ein Ausflug zu den verschiedenen Gottheiten des prähispanischen/Nahua Pantheons. Unter anderem trifft er dabei auf Chalchiuhtlicue, die als Wassergöttin die Seen, Flüsse und Lagunen repräsentiert. In ihrer Darstellung ist sie sowohl männlich als auch weiblich. Prähispanische Kunstwissenschaftler:innen gehen davon aus, dass es sich um die wahre Identität des als Tlaloc bekannten Monolithen handeln könnte.
Der Umzug seines Labels NAAFI in eine alte Fabrik nach Azcapotzalco, einer von 16 Verwaltungsbezirken im Nordwesten von Mexiko-Stadt und die dort vorherrschenden räumlichen Möglichkeiten inspirierten Bustamante, der schon viele Jahre Queer-Performance-Partys produziert, zu diesem neuartigen Format.