Kenji Paisley-Hortensia ist Performance-Künstler, wurde in Arpajon geboren und lebt und arbeitet in Marseille. Neben seiner künstlerischen Laufbahn als Performer unterrichtet er Hip-Hop und produziert eigene Musik. Bei der Teilnahme am künstlerischen Campus Sup de Sub in Marseille lernte er Cristina Kristal Rizzo kennen, die ihn einlud, mit ihr in einer Produktion zu tanzen und nun auch bei May Town in Zetkin Park dabei zu sein.
Kenji Parsley Hortensia
UNLEASH LEAVE OUR MIKES ALONE
Für May Town in Zetkin Park nimmt Cristina Kristal Rizzo gemeinsam mit dem Performer Kenji Parsley Hortensia Fragen aus André Lepeckis Buch „Blackening Europe” zum Ausgangspunkt: Wo ruht die Geschichte, wenn überhaupt? Und wie wird Geschichte wieder zum Leben erweckt und in Bewegung gesetzt? Wie findet sie ihren Grund, ihren Rhythmus, ihre Anatomie? Dabei setzen sie sich in Tanz, Musik und Film mit der postkolonialen Melancholie und dem ambivalenten Gefühl zwischen Reden und Handeln in einer europäischen Perspektive auseinander. Der Widerspruch sei nach wie vor vorhanden und offen, aber das Wesentliche, das sie zu vermitteln suchen, ein intimer Dialog und eine Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Körpern – unabhängig ihres Alters, ihrer Hautfarbe, Kultur, Erfahrungen und Zukunftsvisionen.
In einem möglichst offenen Raum zwischen Tanz, Musik und Film, zwischen Selbstinterviews, Performances und Biografien soll sich die Produktion mit der realen Geschichte eines postkolonialen Lebens im Übergang beschäftigen. Es sollen gemeinsam Fragen und Diskussionen darüber entstehen, was eine mögliche Perspektive sein kann, die Generationenübergange, sprachliche Verpflichtungen, soziale Körpernormen, Geschlechterunterschiede und einzelne Körperbiografien nicht ausschließt. „Wir glauben, dass Subjektivitäten nur durch gegenseitige Anerkennung und eine kollektive Ethik geschmiedet werden. Der erste Schritt auf dem Weg zu einem neuen Humanismus, einem Humanismus, der für die Dimensionen des Universums als gültig angesehen werden kann, ist eine Ethik der Anerkennung von Unterschieden innerhalb des postkolonialen Paradigmas.“