Pedro Sepúlveda Cruz Coke

Pedro Sepúlveda Cruz Coke lebt und arbeitet in Mexiko-Stadt. Als Performer ist er Teil des MIL M2-Kollektivs, welches seit 2017 als Nomaden den Dialog mit unterschiedlichen Orten in Südamerika, der Karibik und Europa sucht. Auch heute, inmitten politischer, sozialer, wirtschaftlicher, gesundheitlicher und ökologischer Krisen, setzten MIL M2 ihre Arbeit fort und erforschen neue Formen zur Aktivierung kritischen Denkens im Kollektiv. Dabei untersuchen sie verschiedene Methoden, sowohl in den öffentlichen Raum als auch in die Grenzen zwischen Kollektivem und Privatem einzugreifen.

Pedro Sepúlveda Cruz Coke

179 YEARS

 

Für May Town in Zetkin Park wird Pedro Sepúlveda fünf Interviews mit der mexikanischen Schauspielerin, Sängerin und Performerin Julia Pastrana führen, die im 19. Jahrhundert aufgrund einer angeborenen Erkrankung und der daraus resultierenden extremen Körperbehaarung unter dem Namen „die hässlichste Frau der Welt“, „die Affenfrau“ oder „die Frau mit Bart“ ausgestellt wurde. In dieser Zeit gewinnt sie eine besondere Beziehung zur Stadt Leipzig durch ihre Inszenierung des Stückes „Der kurierte Meier“, welches in einer zweiten Aufführung wegen Unsittlichkeit und Obszönität zensiert wurde.

 

Ihre Erscheinung nahmen viele zeitgenössische Wissenschaftler:innen zum Anlass, sie als eine Art „Bindeglied“ zwischen Affen und Mensch zu verorten. Unter anderem der bekannte Naturforscher Charles Darwin. Auch nach ihrem Tod mit 24 Jahren in Moskau wird sie mumifiziert und ihre Leiche gemeinsam mit dem ihres Neugeborenen bis 1970 in Europa zur Schau gestellt. Erst 2013 wird Julia Pastrana, dank der Bemühung verschiedener mexikanischer kultureller und politischer Akteur:innen in ihrer Heimat Sinaloa beerdigt – zu ihrem Schutz unter vielen Tonnen Beton.