Der gebürtige Chemnitzer Thadeusz Tischbein ist Videokünstler und lebt und arbeitet in Leipzig. Er studierte zwischen 2008 und 2016 in Leipzig an der Hochschule für Grafik und Buchkunst bei Prof. Clemens von Wedemeyer und Prof. Günther Selichar, an der Nationalen Universität der Künste Bukarest und war von 2015 bis 2016 Meisterschüler bei Candice Breitz an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. In seinen Arbeiten erforscht Tischbein das Verhältnis von Macht und Fragen des Erinnerns und Vergessens durch Architektur.
Sein 2017 entstandener Videoessay SNOW WHITE ist eine Reise zu den Leichen in Mausoleen, Kirchen und Museen. In THE ATLAS OF THE WOUNDED BUILDINGS versucht er, in Einschusslöcher geschriebene Erzählungen zu untersuchen. INVENTORY aus dem Jahr 2015 berichtet aus dem fremden Wohnzimmer von sogenannten Büropflanzen.
Thadeusz Tischbein
REICH DER TIERE
Für May Town in Zetkin Park hat Thadeusz Tischbein sich auf die Reise begeben zu den größten deutschen Nationaldenkmälern, sozusagen zu einigen der schwersten Brocken im Verdauungstrakt der Nation. Und hier stieß er auf allerhand Getier, welches nicht zufällig ins Gespräch kommt mit Fabelwesen und Tieren aus Sagen und Mythen. Waren doch auch die Gebrüder Grimm beteiligt an der Märchenerzählung von der uralten Nation. „
Wir sehen das ehemals an dieser Stelle vorhandene Bismarck-Denkmal. Jedoch interessieren wir uns nicht weiter für den bekannten Herren, sondern wenden uns seinem ebenfalls verewigten Hund zu. Dieser wurde im Volksmund und in Medien „Reichshund” genannt. Betreten wir nun das Hundemonument. Hier sehen wir – neben einigen kleinen Modellen von Denkmalen – eine Kurzfassung des Films „Reich der Tiere” von Thadeusz Tischbein.“